Golfplatz Grün-Regeln
Das Grün (engl. Green) ist der Zielbereich bei einem Loch.
Hier wird der Golfball mit dem Putter über das Grün in Richtung Loch geschlagen.
Die Fläche eines einzelnen Grüns beträgt auf einer Golfbahn ca. 300 bis 1.000 m².
Das Grün wird im Sommer täglich geschnitten und gewässert, im Winter wird es um
Trittschäden zu vermeiden bei Frost gesperrt.
In diesem Fall werden manchmal Ersatzgrüns, die sogenannten Wintergrüns, auf dem Fairway angelegt.
Um das Grün schwieriger zu gestalten, werden seitens des Golfarchitekten sogenannte „Breaks“
eingebaut. Dies bedeutet, dass das Grün nicht flach ist, sondern kleine Erhebungen und Mulden aufweist.
Man spricht dann von einem mehr oder weniger stark "ondulierten Grün".
Der Golfball rollt dort nicht geradeaus, sondern wird durch die Breaks abgelenkt und verändert dadurch
auch seine Geschwindigkeit anders als auf einer flachen Ebene.
Dementsprechend muss auf einem onduliertem Grün beim Putt neben dem Loch gezielt werden,
damit der Golfball in einer Kurve ins Ziel rollt.
Das Bestimmen dieser Kurve nennt man „das Grün lesen“, was viel Erfahrung erfordert.
Der Übergang vom Grün zum Fairway oder Rough wird als Vorgrün (engl. Semigreen) bezeichnet.
Hier steht das Gras etwas höher als auf dem Grün, dennoch kann man in aller Regel den Golfball
noch putten.
Um das Grün herum liegen häufig Hindernisse, die „das Grün verteidigen“ (das Anspiel erschweren) sollen.
Oft sind dies Sandbunker, die äußerst tief sein können, aber auch Wasserhindernisse sind üblich.
Ist das Grün an mindestens drei Seiten von Wasser umgeben, so nennt man es Inselgrün.
Grüns sind aufgrund des extrem kurzen und gleichmäßigen Schnitts die empfindlichsten und teu-
ersten Teile eines Golfplatzes. Aus diesem Grund sind die Golfspieler zur besonderen Schonung
des Grüns angehalten. Beschädigungen durch den Golfball werden mit Hilfe einer Pitchgabel
ausgebessert. Unterhalb der Grasnarbe befindet sich eine 20 cm starke Rasentragschicht, die aus
Sand und Oberboden besteht. Diese körnige Tragschicht soll ein Versickern von
Oberflächenwasser (Regen bzw. Beregnungsanlage) ermöglichen.
Funktioniert diese Drainage nicht, so kann das Grün so weich werden,
dass die Golfspieler Fußspuren hinterlassen und das Grün dadurch unbespielbar machen.
Grüns machen etwa 2 % der Gesamtfläche eines Golfplatzes aus, das Gras wird bei Profiturnieren
auf eine Höhe zwischen 2,5 und 3,2 mm geschnitten, im Alltagsbetrieb können es auch 4 mm sein.
Ihr Golfball liegt bereits auf dem Grün, wenn er das Grün mit irgendeinem Teil berührt hat. Liegt Ihr
Golfball auf dem Vorgrün, können Sie den Flaggenstock im Loch stecken lassen.
Liegt Ihr Golfball auf dem Grün, muss der Flaggenstock bedient werden. Treffen Sie den
Flaggenstock nach Ihrem Schlag auf dem Grün, erhalten Sie 2 Strafschläge.
Wichtig, identifizieren Sie Ihren Golfball. Sie dürfen Ihren Golfball auf dem Grün aufheben.
„Bevor” Sie Ihren Golfball aufnehmen, müssen Sie die Lage des Golfballs markieren. Sie dürfen
auch den Golfball reinigen! Versäumen Sie es dabei, zu markieren, erhalten Sie 1 Strafschlag.
Beim Spielen auf dem Grün gibt es viel zu beachten.
Haben Sie markiert und legen Ihren Golfball nicht exakt an die ursprüngliche Stelle zurück,
erhalten Sie 2 Strafschläge.
Bemerken Sie, dass Sie mit einem falschen Golfball gespielt haben, müssen Sie an die Stelle
zurückgehen, an der die Verwechslung begonnen hat und von da einen Golfball spielen. Die
bisherigen Schläge mit dem falschen Ball zählen nicht.
Lag die Verwechslung in einem Hindernis, war dies straflos, ansonsten erhalten Sie 2 Strafschläge.
Sie dürfen nichts tun, um die Lage Ihres Golfballs zu beeinflussen. Die gilt auch beim Fortbewegen
von losen hinderlichen Naturstoffen. Bewegt sich dabei Ihr Golfball, erhalten Sie 1 Strafschlag.
Legen Sie den Golfball nicht an die ursprüngliche Stelle zurück, erhalten Sie 2 Strafschläge.
Der am weitesten vom Loch entfernte Golfball ist zuerst zu spielen. Liegen zwei oder mehr
Golfbälle gleich weit vom Loch entfernt, muß schnell über die Spielreihenfolge abgestimmt werden,
um das Golfspiel insgesamt nicht unnötig zu verzögern.
Halten Sie die Etikette ein und treten nicht auf Puttlinien, weder auf Ihre eigene noch auf die
fremde Puttlinie.
Ihre Rechte auf dem Grün
Sie dürfen als Golfer straflos bewegliche Hemmnisse auf dem Grün entfernen um Ihr Golfspiel zu
erleichtern. Hemmnisse sind alles Künstliche wie Dosen, Flaschen, Tees etc. Kommt Ihr Golfball
darin zum Liegen, können Sie straflose Erleichterung nach Golfregel 25 in Anspruch nehmen.
Kommt Ihr Golfball darin zum Liegen oder ist Ihr Stand dadurch behindert, können Sie straflose
Erleichterung nach Golfregel 25 in Anspruch nehmen.
Sie müssen auf dem Golfplatz nicht nur Ihre eigenen Pitchmarken ausbessern, sondern dürfen
auch alte Pitchmarken ausbessern.
Lose Zweige oder Äste, aber auch Laub, Steine, Kot, Würmer oder Insekten sind „lose hinderliche
Naturstoffe” und dürfen straflos wegbewegt werden. Achtung: Tau und Reif gehören nicht dazu!.
Sie dürfen auch straflos Sand und loses Erdreich aufnehmen oder mit der Hand oder einem
Gegenstand wegfegen. Sie dürfen dabei aber nicht die Oberfläche des Platzes prüfen oder
Unebenheiten beseitigen, sonst drohen Ihnen nach Golfregel 16-la zwei Strafschläge. Solange Sie
dabei nichts niederdrücken, dürfen Sie Ihren Golfschläger „beim Ansprechen des Golfballs” auch
vor den Golfball, also auf die Puttlinie stellen.
Beim Golfspiel darf Ihr Caddie oder Ihr Golfspielpartner „nicht” auf oder dicht an einer Ver
längerung der Puttlinie hinter dem Ball Position beziehen. Beim Spielen dieses Golfballs würden
Sie mit zwei Strafschlägen bestraft (Golfregel 14-2).
Regelfälle und Lösungen für das Golf spielen auf dem Grün
Ist ein Golfball auf dem Grün in sein eigenes Einschlagloch eingebettet, dürfen Sie den Golfball,
nachdem Sie ihn markiert haben, aufnehmen und die Pitchmarke ausbessern. Wird der Ballmarker
versehentlich bei einer solchen Ausbesserung bewegt, so müssen Sie ihn wieder zurück legen.
Diese Aktion ist straflos.
Sie dürfen auf dem Grün nicht nach Golfregel 16-1b verfahren, also Ihren Golfball nicht aufnehmen
und reinigen. Sie dürfen nach Golfregel 25-2, im Gelände das Recht nutzen, einen in sein eigenes
Einschlagloch im Boden eingebetteten Golfball straflos aufzunehmen, diesen Golfball zu reinigen
und straflos so nahe wie möglich der Stelle, an der er lag, jedoch nicht näher zum Loch, fallen zu
lassen.
Nach Golfregel 23-1 dürfen Sie jederzeit (sofern kein Golfball in Bewegung ist) auf dem Grün lose
hinderliche Naturstoffe entfernen, berühren oder bewegen. Wird beim Entfernen von losen
hinderlichen Naturstoffen der Golfball bewegt, so ist dies straflos, sofern das Bewegen auf diese
Handlung zurückzuführen ist. Der Golfball oder der Ballmarker muss in seine ursprüngliche
Position zurückgelegt werden.
Nach Golfregel 25-1 b (III) können Sie auf dem Grün von ungewöhnlich beschaffenem Boden oder
zeitweiliges Wasser straflose Erleichterung in Anspruch nehmen, wenn Ihr Golfball darin zum
Liegen gekommen ist.
Jeder kleinere Gegenstand, wie z.B. eine Münze, ein Tee, der als Golfballmarker dafür eingesetzt
wurde, um die Lage Ihres Golfballs zu kennzeichnen, gilt nicht als Golfausrüstung im Sinne der
Golfregeln. In diesem Fall handelt es sich um einen „Spielzufall”, wenn ein Ball durch einen
Ballmarker abgelenkt wurde. Es gibt keine Strafe für denSpieler des Golfballs und der Golfball
muss so gespielt werden, wie er liegt.
Nach Golfregel 17-3 dürfen Sie einen unbedienten Flaggenstock im Loch nur dann Straffrei treffen,
wenn Sie einen Schlag außerhalb des Grüns gemacht haben. Spielen Sie Ihren Golfball vom Grün
und treffen den unbedienten Flaggenstock, so erhalten Sie nach Golfregel 17-3 2 Strafschläge.
Treffen Sie mit Ihrem Schlag auf dem Grün den Flaggenstock, ist es unerheblich, ob der
Flaggenstock noch im Loch steckt, von jemandem mit Ihrer Ermächtigung bedient wird oder am
Boden abgelegt wurde. In jedem der Fälle erhalten Sie nach Golfegel 17-3 2 Strafschläge.
Wird nach der Golfregel 18-5 ein „in Ruhe befindlicher” Golfball während des Golfspiels durch
einen anderen Golfball bewegt, so muss der bewegte Golfball straflos zurückgelegt werden. Der
Golfball, der „den Golfball in Ruhe” bewegt hat, muss nach Golfregel 19-5 straflos gespielt werden,
wie er liegt. Achtung: dies trifft allerdings nur dann zu, wenn der gespielte Golfball von außerhalb
des Grüns gespielt wurde.
Lagen beide Golfbälle (gespielter Golfball und getroffener Golfball) bereits auf dem Grün, so erhält
der Spieler, der den Golfball gespielt und damit den anderen Golfball getroffen hat 2 Strafschläge.
Ein Flaggenstock, der sich zwar im Loch befindet, gilt aber bereits als „bedient”, wenn jemand in
seiner Nähe steht, während ein Schlag gemacht wird. Wird ein Flaggenstock vor Ihrem Schlag von
jemandem bedient und Sie nehmen davon Kenntnis, ohne einen Einwand zu erheben, so gilt dies
als Bedienung des Flaggenstocks mit Ihrer Ermächtigung.
Die Person, die für Sie den Flaggenstock bedient, trägt eine hohe Verantwortung. Macht diese
Person einen Fehler und zieht den Flaggenstock nicht rechtzeitig aus dem Loch, so dass Ihr Ball
den Flaggenstock trifft oder tritt die Person nicht rechtzeitig zur Seite, um Ihrem Golfball
auszuweichen, so haben Sie den Schaden und ziehen sich zwei Strafschläge zu Ihrem Score zu.
Die bedienende Person wird für seinen Fehler nicht bestraft! Geschieht dies allerdings absichtlich,
wird der Bediener disqualifiziert.
Wenn Ihnen in einem vorgabewirksamen Zählspiel ein Mitbewerber am Grün den letzten sicheren
Schlag schenken will und Sie lehnen dies freundlich ab, riskieren Sie eine Disqualifikation. In einer
Privatrunde wäre dies allerdings unhöflich.
Nach Golfregel 14-2 dürfen Sie keinen Schutz gegen die Elemente wie Sonne, Regen oder Wind
von Ihren Mitspielern oder Dritten annehmen. Wenn Sie also bei Regen spielen und sich beim
Putten mit einem Regenschirm schützen wollen, dürfen Sie dies nur selbst tun.